Jupiter begegnet Saturn – enge Konjunktion
, Montag
Zeit: 00:00–23:59 Uhr
Ort: deutschlandweit
Jupiter und Saturn sind die zwei größten Planeten des Sonnensystems. Im Weltraum trennen sie durchschnittlich 660 Millionen Kilometer. Doch von der Erde aus gesehen können sich die beiden Gasriesen sehr nahe kommen. Dann überholt der schnellere Jupiter den ferneren Saturn auf der Innenbahn, was etwa alle 20 Jahre der Fall ist. Das diesjährige Überholmanöver ist etwas Besonderes: die beiden Planeten werden fast zu einem gemeinsamen Lichtpunkt verschmelzen.
Unter einer Konjunktion verstehen Astronomen die Begegnung von beweglichen Himmelskörpern wie dem Mond oder Planeten. Da sie mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten über den irdischen Himmel ziehen, kommt es mehrmals im Jahr zum Treffen von zwei oder mehr Teilnehmern. Eine Konjunktion von Jupiter und Saturn ist selten, sie findet nur alle 20 Jahre statt und wird „große Konjunktion“ genannt. Zum letzten Mal haben sich die beiden am 31. Mai 2000 einander angenähert, standen aber zu nah an der Sonne, um am Nachthimmel sichtbar zu sein. Am 24. Juli 1981 waren die Verhältnisse günstiger, Jupiter und Saturn tauchten am späten Abendhimmel auf, waren aber mehr als ein Grad voneinander entfernt.
In diesem Jahr sind Jupiter und Saturn bequem am Abendhimmel zu beobachten und kommen sich dabei bis auf ein Fünftel des Vollmonddurchmessers (6 Bogenminuten) nahe. Eine ähnlich enge große Konjunktion wird erst wieder am 15. März 2080 stattfinden, dann allerdings in der bereits hellen Morgendämmerung. Kurz: Die Konjunktion von Jupiter und Saturn am 21. Dezember 2020 ist die beste, die uns das Universum für lange Zeit zu bieten hat.
Derzeit stehen Jupiter und Saturn am abendlichen Südwesthimmel. Am 17. Dezember wird der zunehmende Mond an ihnen vorbeiziehen. Zur Beobachtung benötigt man kein Teleskop, Jupiter ist heller als die hellsten Sterne, Saturn ein wenig schwächer, beiden sind auf den ersten Blick zu erkennen. Der hellere Jupiter steht dabei links unterhalb des schwächeren Ringplaneten, am 21. Dezember wird man sie mit bloßem Auge kaum trennen können (Abb. 1).
Im Fernglas kann man neben Jupiter einige seiner vier großen Monde sehen. Für den Ring von Saturn wird dann aber doch ein Fernrohr mit mindestens 30-facher Vergrößerung benötigt, ein gutes Spektiv zur Naturbeobachtung leistet das bereits (Abb. 2).
Mit jedem Tag wird der Abstand zwischen Jupiter und Saturn bis zum 21.12. kleiner und nimmt anschließend wieder zu. Wer Pech mit dem Wetter hat, kann es auch am 20. oder 22. Dezember versuchen, dann ist die Distanz nicht viel größer als am 21.
Abstand zwischen Jupiter und Saturn:
14.12.2020: 49‘
15.12.2020 : 43‘
16.12.2020 : 36‘
17.12.2020 : 29‘
18.12.2020 : 22‘
19.12.2020 : 15‘
20.12.2020 : 10‘
21.12.2020 : 6‘
22.12.2020 : 9‘
23.12.2020 : 14‘
24.12.2020 : 21‘
25.12.2020 : 27‘
26.12.2020 : 34‘